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AutorenbildKarla Johanna Schaeffer

Vagusnerv-Faszien-Release


Karla Johanna Schaeffer Faszien und der Vagusnerv - Körperarbeit

Faszien und der Vagusnerv: Kommunikationsmittel, die auf Stimulation reagieren.


Ein grundlegender Teil meiner Arbeit ist es, die Menschen wieder in ihre Körper zu locken. Der Körper und wie dieser sich verhält spiegelt die Gesamtheit unserer gelebten Erfahrungen wider. Er ist unser persönlicher Raum, in dem wir uns fühlen können und mit dem wir die Welt um uns herum erfahren. Er kann aber auch ein Raum sein, in dem wir uns nicht aufhalten möchten, weil wir nicht verstehen, warum er sich nach Strapazen oder Erlebtem so ungemütlich verhält.


Die Erfahrungen, die wir gemacht haben, ebenso wie unser Selbstbild und unsere Gruppenidentitäten prägen unsere individuellen Körpererfahrungen. Der Körper ist dabei ein Vermittler zwischen äußeren Kräften, - unserer Umwelt und den Erwartungen von außen, den kulturellen Überzeugungen - sowie den inneren Kräften, unseren Gefühlen und unterschiedlichen Zuständen des Nervensystems. Er vermittelt ebenso zwischen unseren bewussten oder unbewussten Wünschen. Unser Körper reagiert auf all das.


Wie und wo der Körper Stress und Spannungen speichert.


Es setzt sich unter Wissenschaftlern die Erkenntnis durch, dass die Chemie des Körpers untrennbar mit der Chemie des Gehirns verbunden ist. Intuitiv wissen wir alle, dass sich Stress in unserem Körper als Muskelverspannung bemerkbar macht. Wenn wir uns jedoch die Verbindung zwischen Körper und Geist genauer ansehen, erkennen wir, dass die Faszien eine Schlüsselrolle dabei spielen, wie wir Stress körperlich erleben. Und dass sie sogar eine Rolle darin spielen können, dass wir traumatische Ereignisse besser verarbeiten.


Das Fasziengewebe ist ein faseriges Gewebe, das sich in jede Struktur und jedes System deines Körpers erstreckt. Es umhüllt jeden Muskel, jedes Organ und jeden Knochen. Es gibt viele verschiedene Arten von Faszien, darunter oberflächliche Schichten direkt unter der Haut sowie tiefere Schichten, die sich um die Knochen und Muskeln wickeln. Eine der wichtigsten Funktionen gesunder Faszien besteht darin, dass sie es den umgebenden Geweben ermöglichen, leicht und schmerzfrei übereinander zu gleiten.

Bewegungsmangel, emotionaler Stress, körperliche Verletzungen und Traumata aus der Vergangenheit können zu einer Verklebung bzw. Verhärtung der Faszien führen. Eine kleine Menge dieser Verhärtung der Faszien tritt jede Nacht auf, wenn wir schlafen. Daher ist es so gesund, sich morgens zu dehnen und wieder mobil zu machen. Die gute Nachricht ist also, dass Bewegung, eine tiefere Atmung, Massagen oder auch das neurogene Zittern dazu beitragen, die Faszien zu rehydrieren.


Der Vagusnerv beeinflusst Atmung, Verdauung und Herzfrequenz.


Der Vagusnerv spielt eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung von Faszienveränderungen, (z.B. verspannten Faszien) an das Gehirn und es wird daran erforscht, wie eine Vagusnerv-Stimulation bei Stress und dem Umgang mit Trauma hilft. Der Vagusnerv ist ein Nervenkostüm oder eben der größte Nerv im Körper, der am Hirnstamm ansetzt. Die Zentrale des Vagusnerv liegt in unserem Gehirn, von dort wandert er durch den Hals, dann über die Ohren und läuft weiter indem er Organe im Brust- und Bauchraum miteinander verbindet. Fast alle inneren Organe verbindet dieser Nerv miteinander, sodass er auch Einfluss auf die Aktivität fast alle Organe hat.

"Vagus" ist lateinisch und bedeutet „umherschweifend“. So ist der Vagusnerv fast flächenübergreifend in uns aktiv. Er hat Einfluss auf Herz, Lunge, Magen und Darm, sodass er deine Atmung, deine Verdauung und auch deine Herzfrequenz beeinflusst.


Du kannst dich um Faszien und den Vagusnerv aktiv kümmern, sodass diese "Werkzeuge" dir helfen, dich schneller von stressigen Erfahrungen zu erholen und traumatische Ereignisse aus deiner Vergangenheit zu heilen. Den Vagusnerv, der ja am Hirnstamm beginnt und bis in den Bauchraum führt, kann man sich als eine bidirektionale Informationsautobahn zwischen Gehirn und Körper vorstellen, die in beide Richtungen leitet. Und diese Informationsbahn trägt zur Regulierung des autonomen Nervensystems bei. Eine beruhigende Informationsnachricht der Entspannung und Sicherheit kann darüber verbreitet werden, ebenso wie eine Stressinformation den gesamten Körper über den Vagusnerv erreicht. Unser brillantes Nervensystem hat also mit diesem Nerv einen Bedrohungsdetektor.


Mit dem Vagusnerv aus dem Fight-or-Flight-Modus herausfinden.


Stressige Ereignisse aktivieren das sympathische Nervensystem durch die Kampf- oder Fluchtreaktion „Fight-or-Flight“. Der Fight-or-Flight-Zustand wirkt für den Körper wie ein Gaspedal, das beschleunigt, während die Aktivierung des Vagusnerv eine Bremse darstellt, die den Körper wieder verlangsamt. Durch Stimulation des Vagusnervs kannst du die Fight-or-Flight Reaktion wieder verlassen, kannst ausruhen, verdauen, dich sicher fühlen und mit anderen Menschen in Verbindung gehen. In traumatischen oder lebensbedrohlichen Situationen kann diese Vagusnerv-Bremse allerdings abrupt anspringen und dich zu einem harten Stopp bringen. Das ist der sogenannte „Freeze“ Zustand, wir frieren ein und schalten ab, sind unbeweglich, taub und fühlen uns von unserer Umwelt abgeschnitten, auch im Nachhinein eines schwierigen Erlebnisses. Dies kann ebenfalls zu Übelkeit, Schwindel oder Ohnmacht führen.


Manchmal erschafft unser Nervensystem, wenn überaktiv (Fight-orFlight) oder unteraktiv (Freeze), ein Gefühl fernab von zu Hause zu sein. Wir fühlen uns in uns selbst nicht mehr wohl in unserer Haut. Es kann bedeuten, dass wir aufgrund unsicherer Erfahrungen aus der Vergangenheit, wir uns in einem dysregulierten Zustand befinden. Das Nervensystem, das uns schützt ist eine wunderbare und intelligente Funktion, nur dass wir in einer Dysregulation selbst wenn der Stress vorbei ist, weiterhin dauereingeschaltet sind und unter Dauerstrom stehen oder aber traumatisiert sind und die Welt weiter im Freeze-Modus erleben.


Wie sich Stress auf die Faszien auswirkt.


Nochmals zurück zu den Faszien, die je nachdem ob sie sich in einem angespannten oder verhärteten Zustand befinden, diese Informationen an den Vagusnerv weiterleiten.

Wenn wir eine körperliche Verletzung oder ein emotionales Trauma erlitten haben, neigen wir dazu, in einen Schockzustand zu verfallen, der unsere Bewegungen einschränkt und der Körper sich totzustellen versucht, um unser Überleben zu sichern. Wir verlieren die Fähigkeit, uns rhythmisch auszudehnen und zusammenzuziehen, was soviel bedeutet wie, dass wir die Fähigkeit verlieren Stress zu empfinden und uns dann wieder entspannen zu können. Ein ungelöstes Trauma ebenso wie ein konstanter Stresszustand hat Auswirkungen auf unsere emotionale und körperliche Gesundheit. Es verhärten nicht nur die Faszien, sondern durch diese körperliche Anspannung verlieren wir auch die Verbindung zu unseren Körperempfindungen. Es ist dann wahrscheinlicher, dass wir uns vom Leben abgetrennt oder dissoziiert fühlen. Zur körperlichen und emotionalen Heilung gehört also auch die Wiederherstellung der Beziehung zu deinem Körper.


Wie "emotionales Gepäck" und die damit verbundenen Spannungen losgelassen werden können.


Das bewusstere Wahrnehmen deines Körpers und deines emotionalen Zustandes ermöglicht es dir, daraufhin Strategien anzuwenden, die dich wieder in eine optimalere Regulation des Nervensystems bringen. Wenn du dich zum Beispiel dumpf, abgetrennt von Gefühlen und besonders niedergeschlagen fühlst, deutet das darauf hin, dass du dein Nervensystem "hochregulieren" musst. Wenn du dich konstant unter Strom gesetzt fühlst und innerlichen Alarm erlebst, deutet das darauf hin, dass du dein Nervensystem "herunterregulieren" musst. Das kannst du mit Bewegungs- und Atemübungen tun und vor allem sehr effektiv mit dem neurogenen Zittern bewirken.


Wenn wir unseren Körper nicht spüren, spüren wir auch nicht, wie die Welt uns tatsächlich berührt und wie wir mit ihr in Resonanz gehen können. Der Körper spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht zu spüren, was für uns wichtig und richtig ist, und was jenseits der Überzeugungen, die wir oft unbewusst verinnerlicht haben, zählt. Das intime Wissen darüber lebt auch in unseren Zellen. Wenn es nicht da ist und das Gefühl zu uns selbst gekappt ist, spüren wir die Leere, die durch die Abwesenheit der Verbindung zu uns entsteht.


Körperarbeit für Selbstfindung und emotionales Heilen.


Wir lernen mit der Körperarbeit mehr über uns selbst und über das, womit wir in Resonanz gehen und können deutlicher bestimmen, was sich für uns fremd anfühlt. Das gilt sowohl für körperliche als auch für nicht-körperliche Entdeckungen. Manchmal erkennen wir, dass vieles von dem, was wir für unsere Persönlichkeit hielten, in Wirklichkeit gar nicht unsere Persönlichkeit ist. Der kanadische Arzt Gabor Maté hat in einem Artikel beschrieben, wie "wir während unserer Kindheit das psychologische, verhaltensmäßige und emotionale Kompositum entwickeln, das wir später für uns selbst halten". Tatsächlich besteht dieses Kompositum auch aus Schutzmechanismen, die wir als Kinder brauchten und die wir als Erwachsene nicht wieder losgelassen haben.


Das Entwirren alter Glaubenssätze und die Heilung von traumatischen Erfahrungen muss also berücksichtigt werden, wenn die eigenen Gefühle wieder zu unseren zuverlässigen Wegweisern werden sollen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele von uns von ihrem eigenen Gefühlsleben völlig abgekoppelt sind. Wir wissen nicht einmal genau, was wir fühlen. Wir sind nicht mit unserem Körper oder der Schwingung in unserem Körper verbunden. Die körperliche Spannung und Härte in deinen Muskeln und dem Bindegewebe, die du spürst, ist eine Schutzschicht, die in der somatischen Psychologie als "Panzerung" bezeichnet wird. Sie wird als eine Form der Erinnerung festgehalten und löst sich erst, wenn wir uns sicher fühlen. Deshalb können wir uns diese Verbindung zu uns selbst, die wir uns so wünschen, nicht aufzwingen, wir können uns auch nicht intellektuell für sie entscheiden, sondern: Der Weg geht (auch) über den Körper!


Meine Einladung an Dich:


Begleitung im fünfwöchigen TRE Programm und Stress, Anspannung und Erlebtes mit der Körperarbeit unterstützend zu verarbeiten. 5 Wochen Stress-Detox


Erfahrungsberichte und Klientenstimmen zum Arbeiten mit der TRE Methode zum Nachlesen: TRE-Erfahrungen


Erstgespräch vereinbaren: Ich berate dich gerne!



Hörst Du gerne Podcast? Diesen Beitrag und mehr Impulse und Methoden zum Umgang mit Stress und mit Wegen in ein neues Selbstvertrauen gibt es in meinem Podcast 'Calm is your Superpower'. Bei Itunes, Spotify, Youtube und auf meiner Webseite.

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