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AutorenbildKarla Johanna Schaeffer

Zu Deiner eigenen Medizin werden - Wie funktioniert das Nervensystem?



Lerne zu Deiner eigenen Medizin zu werden - Regulierung des Nervensystems


Dein Nervensystem steuert alles - deine Zellen, deine Blutgefäße, dein Immunsystem, dein endokrines System (die Kommunikation zwischen verschiedenen Organen durch Hormone), dein Muskelsystem, dein Verdauungssystem, dein Gehirn und die Signalwege deines Gehirns ... alles!

Das Problem ist nur, dass die meisten von uns versuchen in ein besseres Gefühl zu gelangen und "die Probleme zu lösen", ohne sich auch um das Nervensystem zu kümmern. Die ganze Arbeit die wir zum Besser-Fühlen leisten, kann uns keine echte, dauerhafte Veränderung und Erleichterung bringen, weil das Nervensystem in seinem dysregulierten Zustand so viel Einfluss auf unser Befinden hat.


Wenn unser Nervensystem chronisch dysreguliert ist, entwickelt unser Körper verschiedene Symptome und Zustände. Der Aufenthalt in unserem Körper kann sich schmerzhaft, unangenehm oder sogar beängstigend anfühlen.


Trauma, Burnout, Krankheit und chronische Schmerzen sind alle auf ein überlastetes Nervensystem zurückzuführen.


Wir können unsere eigene Medizin sein. Ein reguliertes Nervensystem versorgt dich mit der Energie, den Ressourcen und dem Antrieb, das zu tun, was du dir in deinem Leben wünschst. Es nicht nur darum, wie du mit schwierigen Umständen im Alltag fertig werden kannst. Es geht darum zu lernen, wie du dich beruhigen und damit selbst zurückgewinnen kannst. Wie du wahrscheinlich inzwischen weißt, gibt es Dinge, aus denen man sich nicht "herausdenken" kann.


Polyvagaltheorie und der Vagusnerv


Fragst du dich, wie du die Reaktionen deines Körpers auf die Herausforderungen und Stressoren im Alltag einordnen sollst und besser verstehen kannst? Vielleicht fragst du dich, wie du widerstandsfähiger werden kannst? Sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen, kann den Zustand deines Nervensystems verändern, um dich wohler und ausgeglichener und geerdeter zu fühlen.


Die Begriffe "Fight-orFlight" und "Rest-and-Digest" sind typischerweise die Begriffe, auf die wir uns beziehen, wenn wir über das autonome Nervensystem sprechen. Es gibt verschiedene Aspekte des Nervensystems, die als polyvagale Theorie bezeichnet werden, eine Theorie die von Dr. Stephen Porges entwickelt wurde. Der Vagusnerv, der im Lateinischen als Wandernerv bezeichnet wird, ist einer der längsten Nerven in unserem Körper. Er ist ein Hirnnerv, der im Hirnstamm entspringt und die Muskeln des Rachens, des Herz-Kreislaufsystems, der Atmung, der Verdauung und der Ausscheidung beeinflusst. Der Vagusnerv ist der Hauptbestandteil des parasympathischen Nervensystems und 80 Prozent seiner Nervenfasern sind sensorisch, was bedeutet, dass seine Signale für unser Gleichgewicht und für die Homöostase des Körpers, entscheidend sind.


Wenn wir uns in diesem gestressten oder potenziell ängstlichen Zustand befinden, können wir nicht gleichzeitig neugierig, gelassen und besonders einfühlsam sein. Wir sind dann nicht nur nicht in der Lage, einfühlsam oder aufgeschlossen zu sein, sondern auch den Teil des Gehirns, der für die Exekutivfunktion (die Kommunikation, Steuerung und Koordinierung der Funktionen der verschiedenen Teile des Gehirns) zuständig ist, wieder in Gang zu setzen. Das bedeutet im Wesentlichen, dass wir nicht in der Lage sind, unsere Aufmerksamkeit und Konzentration zu regulieren. Kommt dir das bekannt vor?


Die drei Zustände des Nervensystems


1. Die "Fight-orFlight"-Reaktion unseres Nervensystems ist unsere Überlebensstrategie. Sie ist eine Reaktion des sympathischen Nervensystems. Wenn wir vor etwas fliehen oder uns zur Wehr setzen, wollen wir mit dieser Reaktion unser Leben retten. Wenn der Körper sich zum Kämpfen bereit macht, können wir Ärger, Wut, Irritation und Frustration empfinden. Wenn wir eine eine körperliche Fluchtreaktion erleben, können wir Angst, Sorge, Furcht und Panik empfinden. Physiologisch gesehen steigt dabei der Blutdruck, die Herzfrequenz und der Adrenalinspiegel an. Dafür werden Verdauung, unsere Schmerzgrenze und die Immunabwehr herabgesetzt.

2. Der "Freeze"-Zustand, der ebenfalls das ursprünglichstes Muster des Nervensystems ist, und auch als Notfallzustand bezeichnet wird, bedeutet, dass das Nervensystem beginnt sich totzustellen und wir uns dabei völlig abgeschaltet und hoffnungslos fühlen und das Gefühl aufkommt, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Wir neigen in einem solchen Zustand des Nervensystems dazu deprimiert zu sein, zu dissoziieren, uns überwältigt zu fühlen und das Gefühl zu haben nicht vorwärtszukommen. Das sind alles Strategien des Nervensystems Energie zu sparen im Totstellmodus.

3. Unser favorisierter "Rest-andDigest - Ruhe- und Verdauungszustand" eine Reaktion des parasympathischen Systems. Dies ist der Zustand des Nervensystems der Sicherheit und Homöostase fördert. Wenn wir uns in unserem Entspannungs-Zustand befinden, sind wir geerdet, achtsam, freudig, neugierig, einfühlsam und mitfühlend. Es ist der Zustand der sozialen Kapazität, in dem wir uns mit uns selbst und der Welt verbunden fühlen. Physiologisch gesehen verbessern sich hier die Verdauung, die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen, das Herzkreislaufsystem ist stabil, die Immunreaktionen sind stark und unsere Fähigkeit Kontakte zu knüpfen und empfänglich zu sein, ist gegeben.


Regulierung des Nervensystems: Wie Du mit der Regulierung Deines Nervensystems beginnst


Als Menschen haben wir all diese Zustände schon erlebt und werden sie auch weiterhin erleben. Wir können uns in einem freudigen, achtsamen Zustand befinden und dann plötzlich, aufgrund eines Auslösers, in einen frustrierten, möglicherweise wütenden Zustand wechseln. Als nächsten können wir besorgt darüber sein, was alles passieren könnte und uns gehemmt und erstarrt fühlen. Das ist unsere menschliche Erfahrung. Wir wechseln ganz natürlich zwischen den Zuständen unseres Nervensystems.


Wenn wir jedoch im Kampf- oder Flucht- oder dem Abschalt-/Freeze-Zustand verbleiben, beginnen wir erhebliche physiologische und auch mentale/emotionale Auswirkungen zu erleben. Die Regulation des Nervensystems ist im Kern die Fähigkeit flexibel zwischen verschiedenen Erregungszuständen zu wechseln.


Das bedeutet, dass wir uns bei einer Veränderung in unserer Umgebung, z. B. einer stressigen Situation, so anpassen können, dass wir nicht überfordert werden. Es bedeutet auch, dass wir uns vollständig erholen, nachdem der Stress beseitigt wurde.


Diese Fähigkeit, flexibel zu sein und sich an die Umstände anzupassen, gibt uns ein Gefühl der Handlungsfähigkeit; wir fühlen uns selbstbewusst und sicher, weil wir die Welt so verstehen und steuern können, wie wir es wollen. Wenn unser Nervensystem reguliert ist, fördert die Anwesenheit in unserem Körper ein Gefühl der Sicherheit.


Identifiziere den Zustand deines Nervensystems für dich.


Der erste Schritt besteht darin, dass du dir ein Wort überlegst, das jeden dieser drei Zustände des Nervensystems für dich definiert. Wenn du dich beispielsweise im parasympathischen Zustand befindest, der auch als Ruhe- und Verdauungszustand bezeichnet wird, könntest du sagen, dass du dich glücklich, zufrieden oder befreit fühlst. Finde ein paar Worte, die den "Rest-andDigest" Zustand für dich persönlich beschreiben und erkennbar machen.

Wenn du dich im Kampf- oder Flucht-Zustand befindest, könntest du dafür Worte wie besorgt, gestresst, überwältigt o.ä. verwenden.

Im Freeze-Zustand könntest du Worte wie heruntergefahren, betäubt, hoffnungslos, überfordert sammeln.

Der erste Schritt besteht darin Worte zu finden, das du mit jedem dieser drei Zustände in Verbindung bringst. Denn dann kannst du leichter erkennen, in welchem Zustand du dich befindest. So kannst du dich besser auf deinen Körper einstellen und verstehen, wie du dich in diesem Zustand fühlst, damit du dir anschließend helfen kannst, aus diesem Zustand wieder herausfinden.


Anwendung der Regulierung des Nervensystems auf Deine individuellen Lebensumstände


Es steht außer Frage, dass unsere Gene eine Rolle dabei spielen, wie unser Nervensystem reguliert wird. Aber es ist auch klar, dass die Umwelt, in der wir leben, einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung unseres Nervensystems während des gesamten Lebens hat.


Wenn du also hochsensibel bist (HSP), musst du möglicherweise besonders für dich sorgen, um dein Nervensystem zu regulieren. Allerdings scheinen Umweltfaktoren die größte Rolle bei der Bestimmung unserer Fähigkeit zur Regulierung unseres Nervensystems zu spielen. Zu diesen Faktoren gehören unsere Erziehung, unser gesellschaftlicher Hintergrund, unsere Beziehungen und unsere persönliche Geschichte.


All diese Faktoren wirken zusammen, um das Nervensystem im Laufe des Lebens zu "trainieren" und seine Regulationsfähigkeit durch einen Prozess namens Neuroplastizität zu verändern.


Indem wir unsere Geschichte erforschen, können wir ein mitfühlenderes Verständnis für uns selbst entwickeln und lernen, wie wir ein besser reguliertes Nervensystem aufbauen können. Wir werden immer Ängste erleben. Wir werden immer Stress empfinden. Das Ziel besteht nicht darin, diese Gefühle zu eliminieren, sondern den mentalen Muskel zu stärken, der es dir ermöglicht, dich zu entscheiden, trotz dieser Gefühle deine Routinen und Auszeiten für dein Nervensystem, deinen Körper und deine mentale Gesundheit zu priorisieren, und nicht gelähmt zu werden, wenn diese Gefühle aufkommen.


Frage dich: Was fühle ich in diesem Moment tatsächlich in meinem Körper? Zu lernen sich auf den Körper wieder verlassen zu können, seine Sprache zu verstehen, die Empfindungen im Körper beruhigen zu können, das ist die Medizin, die du dir geben kannst. Das ist das was ich dir im Stress-Detox-Programm beibringen kann.


Fähigkeit zur Selbstregulation mit dem neurogenen Zittern der TRE Methode


TRE (Tension and Trauma Releasing Exercises) ist eine Reihe von Übungen, die den Körper dabei unterstützen, tiefe muskuläre Muster von Stress, Spannung und Trauma durch neurogenes Zittern loszulassen. Das Zittern kann uns helfen, die aufgestaute Energie, die durch Erlebtes und Stress verursacht wird, loszulassen.


Da Stress ein so normaler Teil unseres Lebens ist, sind wir uns oft nicht bewusst, wie viel Spannung unser Körper in sich trägt. Eine regelmäßige TRE-Praxis hilft uns, mit der angesammelten Spannung in Kontakt zu kommen und sie loszulassen, so dass wir auf unserem Lebensweg widerstandsfähiger sein können.


Ich bin hier, um dich mit dem natürlichen Zitter-Prozess deine Körpers vertraut zu machen und dich auf dem Weg zu einem besser regulierten Nervensystem zu unterstützen.

Erkenne den Stellenwert deines Nervensystems. Erkenne deinen Handlungsspielraum in deiner Gesundheit. Dein Nervensystem ist eine große Apotheke, die uns zur Verfügung steht.


Meine Einladung an Dich:


Begleitung im fünfwöchigen TRE Programm und Stress, Anspannung und Erlebtes unterstützend zu verarbeiten. 5 Wochen Stress-Detox



Erfahrungsberichte und Klientenstimmen zum Arbeiten mit der TRE Methode zum Nachlesen: TRE-Erfahrungen



Erstgespräch vereinbaren: Ich berate dich gerne!



Hörst Du gerne Podcast? Diesen Beitrag und mehr Impulse und Methoden zum Umgang mit Stress und Herausforderungen gibt es in meinem Podcast 'Calm is your Superpower'. Bei Itunes, Spotify und auf meiner Webseite.

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