Die Beziehung zwischen Selbstvertrauen, Mut, Scheitern und Erfolg.
Heute werden wir über das Scheitern sprechen, mit einer alternativen, hoffentlich augenöffnenden Bedeutung. Viele Menschen verwirklichen ihre Träume und große Ziele nicht, weil sie nicht scheitern möchten. Aber mit Mut zu leben bedeutet, die Unsicherheit des Lebens und die Angst und das Scheitern akzeptieren zu lernen.
Das Gefühl der Ablehnung, des Misserfolgs, das Verletzlich-Machen in Momenten der Abfuhr und des Nicht-Erreichens einer Sache möchte nicht erlebt werden.
Wie reagierst du, wenn du das Gefühl hast versagt zu haben und mit etwas gescheitert zu sein? Ziehst du dich zurück? Beschwerst du dich darüber? Siehst du es als ein Zeichen des Universums, aufzugeben und benutzt es als Ausrede, um deine Ziele aufzugeben?
Oder behandelst du es als die wertvolle Lernmöglichkeit, die es ist?
Wenn du dich auf den Weg machst, um deine Träume und Ziele zu verwirklichen, wirst du auch scheitern, du wirst dazu lernen, du wirst wachsen, dein Mut und deine Kompetenz werden zunehmen, und du werden dadurch unendlich weiser und selbstbewusster werden.
Stell dich Deinen Ängsten, begrüße das Scheitern.
Die Vorstellung vom Scheitern wurde als so katastrophal schrecklich aufgebaut, dass viele Menschen lieber gar kein Risiko eingehen, als auch nur eine kleine Chance auf ein Scheitern zu riskieren. So hören sie bedauernswerterweise einfach auf Erwartungen zu haben und scheitern deshalb nie. Sie halten ihre Erwartungen sehr niedrig. Sie wagen sich nicht aus ihrer Komfortzone heraus und müssen sich nie damit auseinandersetzen, dass sie ihre eigenen Erwartungen nicht erfüllen. Ich finde das sehr schade.
Dass das Scheitern zu jedem Erfolge mit dazu gehört, habe ich von meinem Coach gelernt. Es hat, ich kann es nicht sagen, mein Leben verändert. Die Aufgabe meines Coaches bei dem Aufbau meiner Selbstständigkeit war: Zu scheitern. A million times zu scheitern. Etwas auszuprobieren, und zu scheitern. Mir etwas Neues auszudenken, es auszuprobieren, und zu scheitern. Dann daraus zu lernen und etwas anderes zu probieren. Angebote zu machen, und zu scheitern. Sie hat mich immer wieder gefragt: wie oft bist du gescheitert? Bist du diese Woche genug gescheitert Johanna? Wir haben das Scheitern gemeinsam geübt, ich habe es alleine geübt, ich bin gescheitert und gescheitert bis ich den richtigen Dreh gefunden hatte. Und so scheitere immer wieder an Dingen die ich mir neu vornehme, bis ich die richtige Schraube zum Festziehen gefunden habe. Scheitern ist etwas völlig Natürliches - egal wie intelligent, strategisch und schlau man ist, man kann das Scheitern zu bestimmten Zeiten nicht vermeiden.
Der Mut zum Scheitern ist notwendig, um erfolgreich zu sein
Ich betrachte es als absolute Lebenshilfe das Scheitern so betrachten und nutzen zu können. Frage dich: warum vermeidest du es, zu scheitern? Was ist der Grund dafür? Vielleicht ist dein Ziel nicht ein berufliches und du bewegst dich in einem anderen Bereich nicht aus deiner Komfortzone heraus? Handelt es sich um ein Herzensthema, um die Liebe vielleicht? Es läuft immer darauf hinaus, dass du vermeidest, ein Gefühl nicht fühlen zu wollen. Der wahre Grund, warum wir jede Art von "Verfehlung" und jede Art von Nichterfüllung unserer Erwartung vermeiden, ist, dass wir nicht fühlen wollen, was wir fühlen werden, wenn ebendas passiert. Fühl einmal in dich hinein, ob das auch für dich stimmt? Was vermeidest du zu fühlen? Und dann mach dir bewusst, wie verrückt das ist.
Hast Du den Mut zu scheitern?
Ironischerweise ist der ganze Grund, warum du das Scheitern vermeidest, der, dass du etwas vermeidest, worüber du die volle Kontrolle hast, nämlich deine Reaktion auf das Scheitern. Wenn Scheitern bedeutet, dass man seine eigenen Erwartungen nicht erfüllt, dann würde ich Erfolg so definieren, dass man seine eigenen Erwartungen erfüllt. Ja? Der beste Weg diese zu erfüllen, ist zu üben, sie zu erfüllen. Viele Fehler zu machen und zu lernen, was alles nicht funktioniert. Wenn man auf diese Weise über das Scheitern und das Handeln nachdenkt, dann ist man nicht so sehr damit beschäftigt was es bedeutet, wenn nicht alles perfekt läuft. Ich habe das Gefühl, dass Perfektionismus besonders für unsichere Menschen eine Ausrede ist, um nicht aktiv zu werden und zu versagen und damit die eigenen Erwartungen zu enttäuschen.
Es scheint ziemlich riskant, sich außerhalb seiner Komfortzone zu begeben und etwas auszuprobieren, was man noch nie getan hat. Was riskierst du dabei? Das Scheitern. Wenn du allerdings eher bereit bist auch zu scheitern, wirst du einerseits deine Misserfolgsquote verdoppeln, vielleicht sogar verdreifachen. Du wirst aber ebenfalls eine viel höhere Chance darauf haben, letztendlich Erfolg zu haben.
Die ersten Schritte zum Erfolg
Lass uns also nun konkret über die Vorteile des Scheiterns sprechen. Ich möchte dir am Beispiel eines kleinen Kindes, das neu das Laufen lernt zeigen, wie ein paar grandiose Misserfolge zum Erfolg führen. Wenn man sich ansieht, wie kleine Kinder versuchen zu laufen, sieht man, wie sie bei jedem dritten Schrittchen hinplumpsen, heulen, jammern oder verwirrt sind. Das Faszinierende daran ist, dass einer der Gründe, warum sie nicht gut laufen können der ist, dass sie noch nicht die Kraft dazu haben. Wenn kleine Kinder dann hinfallen und sich wieder hochstemmen müssen, gibt ihnen genau dieses Hochstemmen die Kraft, um schließlich irgendwann laufen zu können. Wenn sie aufhören würden zu versuchen zu laufen, weil sie gescheitert sind nach den ersten Malen, hätten sie nie die Möglichkeit stark genug zu werden, um irgendwann laufen zu können. Durch ebendieses „Scheitern“ werden sie stark genug, um es schließlich meistern zu können. Sie laufen. Dasselbe gilt für unser Selbstvertrauen. Unser Selbstvertrauen entsteht dadurch, dass Selbstvertrauen die Bereitschaft ist, vor anderen Menschen zu versagen.
Warum Du das Scheitern üben solltest
Mir gefällt die Idee, das Scheitern zu üben. Mir gefällt der Gedanke, dass das richtige Scheitern eine Fähigkeit ist, die wir entwickeln. Wir werden gut darin hinzufallen, um zu lernen und die Kraft zu entwickeln, um dann laufen zu lernen. Nur dann können wir mit Selbstvertrauen in unsere Zukunft gehen, da wir wissen: das Scheitern gehört dazu. Jedes Scheitern ist ein Einzahlen auf das Konto deines Erfolges.
Menschen, die mit etwas mehr Erfolg haben als andere wissen, dass das Scheitern ein wichtiger Teil des Lernprozesses ist. Sie wissen, dass Scheitern nur eine Möglichkeit ist, durch trial and error, durch Versuch und Irrtum, zu lernen. Wir dürfen nicht nur aufhören so viel Angst vor dem Scheitern zu haben, sondern wir müssen auch bereit sein zu scheitern - ja, es sogar mit einzukalkulieren. Ich nenne diese Art des lehrreichen Scheiterns "vorwärts scheitern". Misserfolge sind Wegweiser auf dem Weg zum Erfolg. Sie zeigen dir die Richtung, in die du als Nächstes gehen musst, wenn du dein anvisiertes Ziel erreichen willst.
Meine Einladung an Dich: Sei heute Dein Du von morgen. Neu denken, fühlen und selbstbewusst handeln. Begleitung im Einzelcoaching.
Hörst Du gerne Podcast? Diesen Beitrag und mehr Impulse und Methoden zum Umgang mit Stress und mit Wegen in ein neues Selbstvertrauen gibt es in meinem Podcast 'Calm is your Superpower'. Bei Itunes, Spotify, Youtube und auf meiner Webseite.
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