Was der Vagusnerv ist und wie man ihn für eine bessere geistige Gesundheit stimuliert.
Der Vagusnerv ist ein kleines Wunder und wird eingesetzt, um dem Fight-or-Flight-System entgegenzuwirken. Wenn er stimuliert wird, fühlen wir uns ruhiger, mitfühlender und klarer. Die Stimulierung des Vagus wirkt sich positiv auf das autonome Nervensystem und die geistige Gesundheit aus. Ein gesunder Vagustonus bedeutet emotionale Regulierung, größere Verbundenheit und auch eine bessere körperliche Gesundheit. Er ist mit fast allen unserer Organen verbunden und hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unsere Psyche. Was also ist der Vagusnerv?
Wie hilft der Vagusnerv bei Stress?
Der Vagusnerv ist ein Nervenkostüm oder eben der größte Nerv im Körper. Er setzt am Hirnstamm an, tatsächlich ist die Zentrale des Vagus Nerv in unserem Gehirn, von dort wandert er durch den Hals, über die Ohren und läuft dann weiter indem er Organe in Brust- und Bauchraum miteinander verbindet. Vagus ist lateinisch und bedeutet „umherschweifend“. Und tatsächlich breitet er sich fächerartig in unserem Körper aus und besonders großen Einfluss hat er auf das Herz, die Lunge, den Magen und den Darm. Er beeinflusst somit deine Atmung, deine Verdauung und auch deine Herzfrequenz. Nur Säugetiere haben diesen Nerv. Er unterstützt das Immunsystem und die Entzündungsreaktion auf Krankheiten.
Der Vagusnerv spielt eine Rolle bei der Weitergabe von Informationen über den Körper an das Gehirn. Das autonome Nervensystem ist ein System., was bedeutet, dass es aus vielen Körperteilen und Organen besteht. Das heißt auch, dass wenn ein Gefahrensignal von unserem Gehirn wahrgenommen wird, es sich rasend schnell in das ganze System verbreiten und somit viele Körperfunktionen, Abläufe und verschiedene Organfunktionen betreffen kann. Der Schlüssel hier ist der Vagusnerv, da er so viele Funktionen reguliert – Herz, Lunge, Leber, Magen und Darm – kommt ein großer Teil unseres Körpers aus dem Gleichgewicht, wenn wir Angst oder starken Stress spüren.
Es gibt drei Zustände des Seins: Mobilisierung (Fight or Flight), Immobilisierung (Freeze) oder soziales Engagement (Relax) als Reaktion auf die Umwelt. Ein gesunder Vagusnerv führt dazu, dass wir achtsam reagieren können.
Wie sich Stress und Sorgen auf den Vagusnerv auswirken
Wenn wir den Vagusnerv stimulieren und dadurch aktivieren zeigen viele Studien, dass Symptome wie Depression, Überforderung und Angstzustände reduziert werden.
Der Vagusnerv kann also eine absolut heilende Wirkung haben. Er schenkt uns neue Energie, gibt Kraft und Gelassenheit, wenn wir ihn aktivieren können. Denn genauso wie ein Angstgefühl über den Vagusnerv in den Rest des Körpers weitergeleitet werden kann, aktiviert er auch einen Kreislauf der Enntspannung, wenn er stimuliert wird.
Lange Zeit dachte man, dass er unwillkürlich wirkt und sein Wirken nicht zu beeinflussen sei. Aber neue Forschungen zeigen jetzt das Gegenteil: Wir können ihn gezielt aktivieren und dadurch langfristig mehr Ausgeglichenheit spüren.
Denke mal einen Moment an all die Situationen, in denen du Angst fühlst oder die Unruhe in dir aufkommen lassen. Wenn wir diese Momente analysieren, merken wir, wie unser Magen oder unser Darm beginnt mit uns zu leiden. Diese Gefühle werden augendblicklich vom Vagusnerv registriert. Er sendet eine klare Nachricht an das Gehirn, nämlich: ich registriere eine Bedrohung. Daraufhin beginnt der Körper alles in Bewegung zu setzen, um diese "Gefahr" bewältigen zu können. Stresshormone werden produziert udn in den Blutkreilauf ausgeschüttet, Anspannung entsteht in Muskulatur und Körper, es wir alles aktiviert, um einer Gefahr zu entgehen oder um uns in einen Zustand zu bringen, um kämpfen zu können. Diese Aktivierung der automatischen Stressreaktion ist auf Dauer sehr anstrengend für den Körper und kann irgendwann so geschwächt sein, dass er mit Krankheit reagiert.
In vielen Fällen ist eine Entzündung im Körper die Reaktion auf Stress.
Vagusnerv-Stimulation - Anleitung
Wie man den Vagusnerv mit kaltem Wasser erreicht
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um den Vagusnerv zu stimulieren oder zu aktivieren, die wir alle leicht für uns selbst nutzen können. Jede akute Kälteeinwirkung erhöht die Aktivierung des Vagusnervs. Du kannst ein kaltes Gesichtsbad nehmen, kannst dich kalt abduschen und auch die Wechselwirkung von kalt und heiß, eine Sauna mit anschließender kalter Dusche ist sehr hilchreich. Mit kaltem Wasser kurbelst du den Stoffwechsel an, bekommst automatisch wieder Energie und fühlst dich erfrischt. Die Schilddrüse wird außerdem aktiviert, du nimmst deinen Körper wieder bewusst wahr und du kurbelst dein Immunsystem an.
Warum das Summen ein einfacher Stressreduzierer ist
Singen, summen und gurgeln stimuliert deinen Vagusnerv und kann dadurch den Stress verringern, da der Vagusnerv auch über den Rachen führt und durch die Vibration stimuliert wird. Es wurde auch festgestellt, dass singen das Wohlfühlhormon Oxytocin erhöht.
Singen kann als Behandlung für Unwohlsein, einschließlich depressiver Verstimmungen, Ängsten und Darmproblemen helfen. Singe einfach, um dich besser zu fühlen, oder gurgle, wenn du es vorziehst.
Und natürlich die Bauchatmung zur Beruhigung
Eine ruhige, gleichmäßige Bauchatmung kann innere Anspannung, Unruhe, Stress und Ängste in kurzer Zeit deutlich reduzieren und aktiviert ebenfalls den Vagusnerv.
Versuch immer wieder während des Tages bewusst und tief durch die Nase in den Bauch zu atmen. Dabei kannst du mitzählen, wie viele Sekunden dein Ein- und Ausatmen dauert. Versuch deine Atmung immer langsamer werden zu lassen - und die Ausatmung sogar noch ein wenig mehr in die Länge zu ziehen.
Legen dafür eine Hand auf deinen Bauch und die andere Hand auf deine Brust. Spüren beim Einatmen, wie sich dein Bauch ausdehnt, und wenn du ausatmest, sollte sich dein Bauch wieder senken. Dies ist als "Bauchatmung" bekannt. Diese senkt die Herzfrequenz und den Blutdruck.
Auch TRE (Tension and Trauma Releasing Exercises) erhöht die Aktivität des Vagusnervs
Bei TRE geht es nicht nur darum Stressverspannungen und Schmerzen aus unserem physischen Körper zu lösen - obwohl das an sich schon ziemlich erstaunlich ist. TRE trainiert das Nervensystem, mit unserem denkenden Gehirn verbunden zu bleiben, wenn wir gestresst sind. Wenn wir unser körpereigenes, neurogenes Zittern üben und diese selbstregulierende Praktik einbeziehen und lernen innezuhalten, auszuruhen, zu verlangsamen und uns zu erden - unterstützen wir unseren Körper dabei die Fight-or-Flight Reaktion zu verlassen und zurück in eine Entspannung und Verbindung gelangen zu können. Um mehr über die Möglichkeit zu erfahren mit der Selbstregulierung TRE Stress und Trauma unterstützend zu verarbeiten, erlerne die TRE Methode mit Begleitung.
Es gibt immer noch eine Menge über den Vagusnerv, den die Wissenschaft nicht versteht. Es werden aber immer mehr Geheimnisse enthüllt und neue, effektivere Wege begangen, um Schmerzen, Ängste und Unwohlsein zu lindern und zu heilen.
Viele dieser aufgezählten einfachen Handlungen vermitteln ein Gefühl der Ruhe und des Trostes. Und jede wirkt ein bisschen wie Magie, weil es ein kompliziertes Nervensystem aktiviert, dass das Gehirn mit dem Herzen, dem Darm, dem Immunsystem und vielen anderen Organen verbindet. Dieses System bezeichnen wir als den Vagusnerv.
Meine Einladung an Dich:
Begleitung im fünfwöchigen TRE Programm und Stress, Anspannung und Erlebtes unterstützend zu verarbeiten. 5 Wochen Stress-Detox
Erfahrungsberichte und Klientenstimmen zum Arbeiten mit der TRE Methode zum Nachlesen: TRE-Erfahrungen
Erstgespräch vereinbaren: Ich berate dich gerne!
Hörst Du gerne Podcast?
Diesen Beitrag und mehr Impulse und Methoden zur Stressbewältigung gibt es in meinem Podcast 'Calm is your Superpower'.
Bei Itunes, Spotify und auf meiner Webseite.
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